Donnerstag, 10. November 2011

Ewigkeitsbüro IV: Mangelndes Marketing der Stadt Aachen

Man hätte also allen Grund, in Aachen stolz zu sein auf die Pionierleistungen der Stadt. Wir schlagen für das Stadtmarketing vor, künftig von der "Klimastadt Aachen" zu sprechen. 

Aber im öffentlichen Bewusstsein spielen diese beachtlichen Leistungen so gut wie keine Rolle. Pilgram moniert, dass zwar viel passiere, aber es viel zu wenig Marketing gebe, Meiners stimmt zu, dass in der Außendarstellung mehr passieren könnte, gerade hinsichtlich solcher Programme wie Aachen 2020, die die Grundlagen der Stadtentwicklung in Aachen betreffen und zentral sind für die zukünftige Lebensqualität in der Stadt.

v.l.: Friederike Augustin, Harald Wolff, Daniela Neubauer, Hermann Josef Pilgram, Anke Stöppel

Unsere Umfrage unter den Theaterfestbesuchern bestätigt diese Einschätzungen:  Das Wissen um die Klimaschutzaktivitäten der Stadt Aachen ist erschütternd. Nur 10 Leute konnten überhaupt was dazu sagen, fünf davon nannten falsche Dinge wie Greenpeace-Gruppen (die es ja gibt, die aber militant werden können, wenn man sie der städtischen Administration zuordnet), der Rest redete vom öffentlichen Nahverkehr.
Entsprechend fühlte sich nur einer der Befragten über die Klimaprojekte der Stadt Aachen ausreichend informiert, und zwar, wie er meinte, " durch das Fernsehen". Nunja.

Das mangelnde Wissen hinderte die Aachener übrigens nicht, uns mit Vorschlägen zuzuschmeißen, was alles getan werden müsse: besonders die autofreie Innenstadt scheint vielen die ultima ratio klimarettender Maßnahmen zu sein, ebenfalls häufig wurde aber auch der Ausbau der Fahrradwege in der Stadt sowie günstigere Preise für den ÖPNV gefordert. Infrastrukturmaßnahmen erscheinen den Aachener Bürgerinnen und Bürgern also die dringendsten Aufgaben zu sein.

(Einer schlug allerdings auch allen Ernstes vor, man solle mit Recyclingpapier das Klima retten. Mujahe. Und das, obwohl keine Frage so hohe Werte provozierte wie die Frage, "Wie stark auf einer Skala von 1 bis 10 werden ihre Kinder und Enkelkinder in 25 Jahren durch Umweltprobleme in Aachen belastet sein?" -  die Frage erzielte fast durchgängig Höchstwerte von 8 bis 10. Angesichts einer solchen  Zukunft kann man schon mal in Recyclingpapier investieren, finden wir auch.)

Tatsächlich tut sich in der öffentlichen Darstellung der Umweltaktivitäten der Stadt aber Einiges. Wir selbst finden alle Informationen, die wir suchten, immer schnell auf den entsprechenden Seiten. Es scheint sich hier eher um eine Frage des Informationswillens als um eine der Informationspolitik zu handeln. Auch Astrid von Reis betonte, dass gerade im Bereich Internet der Auftritt der Stadt täglich besser werde.
Und auch der Besuch im Ewigkeitsbüro ist ja ein Tropfen auf den heißen Stein der öffentlichen Wahrnehmung. Wir bemühen uns, beim Spritzen zu helfen.

(Fortsetzung des Berichts über das Ewigkeitsbüro IV hier.)

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