Donnerstag, 10. November 2011

Ewigkeitsbüro IV: Und was tut eigentlich das Theater? - Strukturen und Visionen

Unsere Frage nach den Möglichkeiten des Theaters führte zu amüsierten Beobachtungen zum Zustand des Gebäudes: Das Mörgens-Café selbst wird durch die Rohre unfreiwillig und zu hoch dauerbeheizt, insgesamt sei der Energieverbrauch durch den Zustand des Gebäudes und nicht gedämmt Leitungen viel zu hoch. Auch die Kammerspiele seien im Sommer zu warm, und im Winter zu kalt, dabei gäbe es längst intelligente Anlagen, die das regeln könnten – wir versuchen, die anwesenden Vertreter des Rates natürlich sofort zu verpflichten, sich für eine Investition in diese Richtung einzusetzen. 





Jenseits des Gebäudemanagements wies Hermann Josef Pilgram darauf hin, dass der Energieverbrauch des Theaters nicht als einzelne Position im Wirtschaftsplan des Theaters auftauche, von außen also gar nicht überprüfbar sei.

Klaus Meiners beklagt, dass die Einführung des Jobtickets im Theater gescheitert sei, weil es trotz erheblicher Quersubvention nicht stimmig gewesen wäre (die Begründung lief damals im Kern darauf hinaus, dass Celli und Harfen gar nicht so leicht in Bussen zu transportieren seien; andererseits: Geigen schon, und davon haben wir ja ein paar mehr). Allerdings hätten die Fahrradabstellanlagen bereits viel bewirkt. Julia merkt an, dass da aber noch Luft nach oben sei.

Einer der Gäste, Norbert, beklagt, dass die AVV-Aktion abgeschafft worden sei, wo Theatertickets gleichzeitig für den öffentlichen Nahverkehr gegolten haben. Hermann Josef Pilgram wies darauf hin, dass das einfach Kosten gewesen seien, die dem Theater entstanden seien, und die es einfach nicht mehr tragen könne.
Klaus Meiners entwirft daraufhin ein Förderszenario, dass auf Bundesmitteln aufbaut und dem er gute Chancen einräumt. So würde dann aus dem Ewigkeits-Büro eine konkrete und zuschauerwirksame Klimaschutzmaßnahme erwachsen, die jenseits des privat abgeschalteten Kühlschranks in einem strukturell viel größeren Rahmen wirksam wäre und einen ganz anderen Effekt erzielte. Wir werden das verfolgen, sobald wir es geschafft haben, das Theater mit Öko-Strom zu versorgen.

Astrid von Reis weist aber auch auf weitere mögliche kleine Schritte hin: Schon die Abschaffung einer einzigen der Abfall-Tonnen, die bei uns im Hof stünden, bedeutete eine CO2-Einsparung von 68 kg im Jahr. Wir überlegen, als Theater am Ökoprofit-Programm teilzunehmen. Wir werden auch das verfolgen. Hermann Josef Pilgrim entwirft das Szenario einer „Grünen Konzession“ für Theater, ähnlich wie es das für Veranstaltungszentren gebe. Möglicherweise könnte das Theater Aachen dafür „Musterbetrieb“ werden.

Wir haben die Chance, eine Expertin für die kleinen Schritte zu befragen, natürlich gleich genutzt und nach dem richtigen Recycling-Papier gefragt, denn wir werden mit Beschwerden überhäuft, seit wir den Betrieb umgestellt haben, dass nun dauernd Papierstaus am Kopierer entstünden. Daniela hatte das zunächst ja nicht geglaubt ("Die gab´s hier schon immer ständig!"), nach ihren jüngsten eigenen Versuchen hat sie aber zugestanden, dass unsere Verwaltung recht hat. Astrid von Reis hat uns das ultimative Papier empfohlen, wir werden es testen, und berichten. Frau von Reis hat auch gleich darauf hingewiesen, dass bei der Produktion bzw. beim Einsatz von Recyclingpapier 20% weniger CO2 emittiert werden als bei der Produktion bzw. dem Einsatz von Frischfaserpapier, was viele nicht wüssten.


(Fortsetzung des Berichtes über das Ewigkeitsbüro IV hier.)

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